Online-Podiumsdiskussion „Campus&Company“ war ein voller Erfolg

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Campus&Company
Campus&Company Competentia

Dem Fachkräftemangel in der MINT-Branche durch die Gewinnung weiblicher Talente entgegenwirken – das ist die Idee hinter „Campus&Company“. Die Online-Podiumsdiskussion zwischen MINT-Studentinnen, Hochschulangehörigen, Unternehmensvertreter*innen und Expert*innen fand am 20.09.2023 statt und beschäftigte sich mit der Frage, wie Frauen für das vielfältige Berufsfeld gefunden, gefördert und begeistert werden können. Die Teilnehmenden aus ganz Deutschland und speziell dem westfälischen Ruhrgebiet tauschten sich dabei angeregt über Chancen, Herausforderungen und Erwartungen aus und erfuhren gemeinsam mehr über den Status Quo der Arbeitsmarktsituation.

Zur angeregten Diskussion standen die zahlreichen Möglichkeiten für Frauen in MINT-Berufen, aber auch die Hürden, die es für eine erfolgreiche Zukunft zu überwinden gilt. Eine zentrale Rolle spielten daher die Anforderungen und Wünsche der potenziellen Fachkräfte, während die teilnehmenden Unternehmen ihre Modelle und Maßnahmen vorstellten, um mit diesen umzugehen.

Interessante Erfahrungsberichte

Die vielfältigen Ansätze der Expert*innen und die praxisnahen Erzählungen der Teilnehmenden führten dabei zu einem dynamischen Diskurs, der allen Seiten neue Perspektiven auf das Thema ermöglicht. „Die folgende Aussage einer der Teilnehmerinnen hat mir sehr gut gefallen: ,Frauen sollten sich nicht verstellen müssen, um in einer männerdominierten Branche erfolgreich zu sein.‘ Vermeintlich heißt es immer, man solle sich als Frau ,durchbeißen‘ und man solle ,taff‘ sein, aber dies sollte keine Voraussetzung sein, um in einem MINT-Beruf arbeiten zu können, der vorrangig von Männern ausgeführt wird“, erzählt Amrei Hilthorst (www.fh-dortmund.de/fpl), Ingenieurin und Masterandin im Bereich Ingenieurdidaktik an der Technischen Universität Dortmund und Wissenschaftliche Hilfskraft im Frauenprojektlabor, die als Expertin bei der Talkrunde fungierte.

Dem Mehrwert durch die Eindrücke der Studentinnen pflichtet auch Markus Morawe (www.neueswirken.de), Systemischer Coach für Unternehmen bei Veränderungsprozessen, bei. „Mein Highlight war die Offenheit der Teilnehmerinnen und dass sie genau wissen, was sie von Unternehmen und Bewerbungsgesprächen erwarten. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen als Veränderungscoach. Bewerber*innen möchten mehr Transparenz über das Unternehmen: Wer sind die Führungskräfte, welche Werte sind in der Unternehmenskultur verankert, ist das Unternehmen schon in der Transformation und was ist die Vision, also wo wird das Unternehmen in fünf Jahren stehen?“ Markus Morawe möchte sich zukünftig für MINT-Projekte in Kitas einsetzen, bei deren Umsetzung er Hochschulen in wichtiger Position sieht.

Frühe Förderung als Schlüssel zum Erfolg

Diese Überlegung unterstützt auch Anna-Kristin Frankenberg, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Dortmund und Mitglied der Koordination des Frauenprojektlabors. „Wir müssen die technische Selbstwirksamkeit von jungen Mädchen stärken, um sie nachhaltig für MINT-Themen und Berufe zu begeistern. Auch die Hochschulen müssen sich überlegen, ob sie durch die Konzeption von neuen technischen Studiengängen mehr junge Frauen gewinnen können. Hier kann eine Verschmelzung mit Themen wie Umwelt, Medizin oder Biologie zu einer höheren Frauenquote führen.“

Für Sabine Ziemke (www.sabine-ziemke.de), die den Austausch als Moderatorin leitete, ergab sich durch die Veranstaltung ein klares Bild über die Zukunft von weiblichen Talenten in der MINT-Branche: „Innerhalb unserer hochspannenden Online-Diskussion kam heraus: Junge Frauen wünschen sich Unternehmen, die transparent sind und zeigen, wofür sie stehen. Unternehmen, die Praktika anbieten, Bachelor-Arbeiten thematisch begleiten und flexible Arbeitszeiten und -Orte anbieten, haben echte Vorteile.“ Für sie ist klar: „Statt in den Stellenausschreibungen eine Liste hoher Anforderungen aufzustellen, sollten Betriebe lieber aufzählen, wie sie die Bewerberinnen unterstützen und weiterbilden. Dann klappt’s auch mit den Frauen in MINT.“

So gab „Campus&Company“ allen Beteiligten frische Impulse auf dem Weg gegen den Fachkräftemangel durch weibliche Kompetenz in MINT-Berufen mit. Die Expert*innen stehen darüber hinaus für Fragen, Anregungen und zum Austausch über ihre LinkedIn-Profile zur Verfügung. Für weitere Infos und Veranstaltungstipps besuchen Sie Competentia auf www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de/competentia oder auf LinkedIn unter www.linkedin.com/company/competentia-wr-kompetenzzentrum-frau-beruf

Autor*in
Laura Kanthak