iCapital Award: Dortmund gewinnt internationalen Wettbewerb und ist Europäische Innovationshauptstadt

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Freude über die Auszeichnung: Prof. Dr. Herbert Waldmann, Angela Märtin, OB Thomas Westphal, Heike Marzen (v.l.).
Freude über die Auszeichnung: Prof. Dr. Herbert Waldmann, Angela Märtin, OB Thomas Westphal, Heike Marzen (v.l.).

Dortmund hat den Wettbewerb „iCapital Award 2021 - European Capital of Innovation“ gewonnen. Die Europäische Kommission hat heute Abend (Mittwoch) das Ergebnis beim „European Innovation Council Summit“ in Brüssel verkündet. Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Bildung, Kultur und Jugend überreichte den Award im Rahmen einer Videoschalte.

Dortmund ist somit Europäische Innovationshauptstadt und konnte sich im Finale der innovativsten Städte gegen Dublin, Malaga und Vilnius durchsetzen. EU-Kommissarin Gabriel lobte die bemerkenswerten Anstrengungen der Stadt Dortmund für eine Politik unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft und die Vision einer Stadt der Nachbarn. Gabriel hob in diesem Zusammenhang unter anderem auch das Konzept der Smart City und des Masterplans Wissenschaft 2.0 hervor. 

Internationale Anerkennung und Strahlkraft

Oberbürgermeister Thomas Westphal ist von dieser Auszeichnung begeistert: „Der Preis ist ein Ergebnis von Teamwork in Dortmund als Großstadt der Nachbarn. Viele engagierte Partnerinnen und Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Verwaltung haben in den letzten Jahren ein nachhaltiges Innovations-Ökosystem aufgebaut. Es ist ein Nährboden für Start-ups und Unternehmen, für Forschung und Entwicklung, für Bildung und Kultur entstanden. Aber auch für die Umsetzung von guten Ideen, sozialen Projekten und kreativen Lösungen vor Ort in unseren Nachbarschaften.“
Der Oberbürgermeister weiter: „Wir freuen uns sehr, dass diese gemeinsamen Anstrengungen nun auf europäischer Ebene Anerkennung gefunden haben. Das ist ein toller Erfolg, auf den wir alle zu Recht gemeinsam stolz sein können. Es ist ein Erfolg, der uns anspornen wird, diesen Weg weiterzugehen. Wir sind sehr stolz darauf, als erste deutsche Stadt diesen Preis gewonnen zu haben!“ 

Professor Dr. Herbert Waldmann, Beauftragter der Stadt Dortmund für den Masterplan Wissenschaft 2.0: „Die Auszeichnung als Europäische Innovationshauptstadt wird die Wahrnehmung Dortmunds als innovativen Wissenschafts- und Technologiestandort weiter beflügeln. Mit dem Masterplan Wissenschaft haben wir ein strategisches Instrument geschaffen, das die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Kultur zum gegenseitigen Nutzen bekräftigt. Unsere Stärke als Wissenschaftsstadt erlangt mit dem iCapital Award nun auch international Anerkennung und große Strahlkraft - das freut mich außerordentlich!"

Zukunft aus der Nachbarschaft
Mit dem Titel „INNOVATION NEXT DOOR – Zukunft aus der Nachbarschaft” ist Dortmund in diesem Jahr in das Rennen um den iCapital Award gegangen und hat das Innovationsmodell der Stadt mit seiner großen Bandbreite an sozialen, nachhaltigen und technologieorientierten Projekten und strategischen Ansätzen vorgestellt. 

- Darunter das Großprojekt „Grüner Hauptbahnhof“
- die Entwicklung des Hafenquartiers, 
- der Masterplan Wissenschaft 2.0 sowie 
- die Entwicklung von neuen Kompetenzzentren und Zukunftsquartieren. Beispiele sind die Entwicklung des ehemaligen Hoesch-Spundwandgeländes Smart Rhino oder der in Huckarde geplante Energiecampus. 
- Mit dem Projekt „iResilience“ und dem Strategieprogramm „Neue Stärke“ der Wirtschaftsförderung sind Projekte vertreten, die die aktuellen Herausforderungen durch Klima- und Pandemiefolgen in den Blick nehmen.
- Viele Innovationen gehen dabei aus der Zusammenarbeit in starken Netzwerken hervor, wie etwa in der Allianz Smart City Dortmund. 

Innovationen aus dem gesamten Stadtgebiet

Innovationen entstehen in Dortmund über das gesamte Stadtgebiet verteilt, in vielen kleinen und großen Innovationshotspots. Zu den lokalen Innovationshotspots zählen niedrigschwellige „Makerspaces“ wie die DEZENTRALE in der Rheinischen Straße oder der inklusive „Selfmade Makerspace“, wo Bürgerinnen und Bürger selbst experimentieren und forschen können. Soziale Innovationen entstehen in Dortmund insbesondere durch Zusammenarbeit, beispielsweise im Dekadenprojekt nordwärts, in speziellen Wettbewerben wie „greenhouse.ruhr“ oder an kreativen Orten wie dem Union Gewerbehof. Engagierte Bürgerinnen und Bürger bringen ihre guten Ideen auch in zahlreichen analogen und digitalen Dialogformaten ein, z.B. beim „Helpathon“, bei dem gemeinsam nach Ideen für die Zeit mit und nach Corona gesammelt wurden. 

Besonders spannend wird es an den Schnittstellen, z.B. dort, wo Technologie, Kunst und Kultur aufeinandertreffen. In Dortmund passiert das u.a. im Dortmunder U, im Storylab kiu oder in der Akademie für Theater und Digitalität. Projektbeiträge kommen aus dem gesamten Dortmunder Innovationsnetzwerk. Dieses schließt städtische und bürgerschaftliche Initiativen ebenso ein wie die Dortmunder Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft. Die Bewerbung wird von städtischer Seite aus koordiniert und kommuniziert (Hochschul- und Wissenschaftsbüro/Amt für Angelegenheiten des Oberbürgermeisters und des Rates im Schulterschluss mit der Wirtschaftsförderung Dortmund).

Auf der Website www.innovation-next-door.de sind die Projekte und Netzwerke zusammengefasst und Besucher*innen der Seite können sich beteiligen und mitteilen, was Dortmund für sie innovativ macht. Auch Anregungen zur Weiterentwicklung sind natürlich gewünscht.

Dortmund ist siebte Gewinnerin des Wettbewerbs

Dortmund ist die siebte Stadt, die die Auszeichnung „Europäische Innovationshauptstadt" erhält. Mit dem Wettbewerb zeichnet die Europäische Kommission Innovationen in europäischen Städten aus und treibt diese voran. Im Vorjahr gewann die belgische Stadt Leuven den Preis. Weitere Preisträgerinnen sind Barcelona, Amsterdam, Paris, Athen und Nantes. 

Oberbürgermeister Thomas Westphal, Prof. Dr. Herbert Waldmann, Beauftragter der Stadt Dortmund für den Masterplan Wissenschaft 2.0, Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, sowie Angela Märtin, Wissenschaftsreferentin Stadt Dortmund, nahmen heute Abend den Preis virtuell im Rahmen einer Videoübertragung entgegen. Aufgrund der Corona-Pandemie verzichtete die Dortmunder Delegation auf eine Teilnahme bei der festlichen Veranstaltung in Brüssel.

Preisgeld für nachbarschaftliche Projekte

Der Titel wird vom Europäischen Innovationsrat (European Innovation Council) im Rahmen des Horizon-Programms (2021-27) der Europäischen Kommission verliehen und ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000.000 Euro für die Gewinnerstadt sowie 100.000 € für die Zweit- und Drittplatzierten. Dabei handelt es sich um eine jährliche Auszeichnung, die an die europäische Stadt vergeben wird, die am besten ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, Innovationen zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger*innen einzusetzen.
Das Preisgeld, so erste Überlegungen, soll in Dortmund für nachbarschaftliche Innovationsprojekte z.B. für Kinder und Jugendliche verwendet werden. Ein Teil soll zudem in die Vernetzung der Stadt auf europäischer Ebene fließen. Start könnte ein europäisches Nachbarschaftsfest sein.

2019 hatte Dortmund es bereits aus dem Stand ins Halbfinale des Wettbewerbs geschafft. Die aktuelle Bewerbung baut auf dem positiven Feedback auf und zieht neue Entwicklungen mit ein.

Autor*in
Marion Haake